Ein Hund wird Ihr Leben verändern, darüber müssen Sie sich im Klaren sein. Daher ist es wichtig, sich die Anschaffung eines Hundes ganz genau und ohne Illusionen zu überdenken.
Einen Hund holt man sich nicht spontan, aus einer Laune heraus, ein Welpe, und mag er noch so süß sein, gehört nicht unter den Weihnachtsbaum, und ein Hund gehört nicht deshalb ins Haus, weil die Kinder gerne einen hätten und sich schon drum kümmern werden.
Überlegen Sie daher sorgfältig, ob Sie tatsächlich bereit sind, Ihren Alltag für viele Jahre umzukrempeln und mit einem Hund zu teilen.
Die folgende Liste stellt einige Fragen, die Sie sich selbst ganz ehrlich beantworten sollten.
- Sind in der Wohnanlage oder in dem Mietvertrag Hunde erlaubt?
Lassen sie sich vom Vermieter gegebenenfalls schriftlich eine Zustimmung zur Hundehaltung geben, um vor unliebsamen Überraschungen sicher zu sein.
- Bin ich bereit und in der Lage, mich die nächsten ca. 15 Jahre um den Hund zu kümmern?
Die Anschaffung eines Hundes ist eine Entscheidung, die die nächsten Jahre ihres Lebens beeinflussen wird. Natürlich weiß niemand, was in 10 Jahren sein wird, aber die grundsätzliche Bereitschaft, sich über lange Zeit um seinen Hund - auch wenn er alt wird - zu kümmern ist eine Grundvoraussetzung, wenn man daran denkt, sich einen Hund zuzulegen.
- Will die ganze Familie den Hund?
- Was sagt das Familienmitglied, das sich überwiegend um den Hund kümmern muss?
Diese Frage ist wichtiger, als die meisten glauben. Die Kinder wollen einen Hund, aber selbstverständlich wird die Hauptarbeit bei den Müttern hängenbleiben, schon deshalb, weil die Kinder in die Schule müssen und den Hund bei allen guten Vorsätzen gar nicht regelmäßig versorgen können. Mutter wird den Hund meistens füttern und mit ihm spazierengehen müssen. Also ist es ganz wichtig, dass gerade sie mit der Entscheidung für den Hund einverstanden ist, denn sie wird für den Hund die Hauptbezugsperson sein.
- Habe ich genügend Zeit für den Hund?
Bedenken Sie, dass Sie Ihren Hund an einem Stück nicht länger als ca. vier Stunden alleine lassen sollten. Wenn sie Vollzeit berufstätig sind sollten Sie sich keinen Hund zulegen. Auch wenn sie Ihren Hund mit zur Arbeit bringen können, sollten sie eine Alternative haben falls sich diese Situation mal ändert.
- Bin ich bereit, bei Wind und Wetter mit dem Hund spazieren zu gehen?
Voraussetzung ist eine geeignete, Kleidung und gute Schuhe, im Sommer und vor allem im Winter. Richtig ausgerüstet ist der Spaziergang auch bei Regen und Kälte kein Problem. Der Hund benötigt keine Kleidung, sollte aber immer in Bewegung bleiben.
- Kann ich die laufenden Kosten tragen?
- Geringe Kosten:
Die Anschaffung, selbst eines teuren Rassehundes.
Hundeausstattung (Körbchen, Napf, Leine) sind bei Bolonkas meist einmalige Kosten.
Für das Futter bei Bolonkas muss man mit 50 Euro im Monat rechnen.
Hundesteuer je nach Gemeinde ca. 60-100 Euro.
Haftpflicht-Versicherung – Sprechen Sie mit ihrer Versicherung.
- Nicht kalkulierbare Kosten:
Tierarztkosten sind laufende Kosten, die regelmäßig anfallen und im Alter meist steigen.
Das Tier kann genau wie der Mensch Krank werden oder mal eine Operation brauchen.
- Wie sieht es mit der Unterbringung des Hundes im Urlaub aus
- oder ist man bereit, fortan den Urlaub hundgerecht zu gestalten?
Fliegen ist abhängig von der Fluggesellschaft und Reiseziel, ab 6 kg inkl. Box, möglich.
Bitte hier vorher Kontakt mit Tierarzt wegen der Atemwege und der Fluggesellschaft aufnehmen.
Ein Urlaub mit Hund sollte auch die Belange des Vierbeiners berücksichtigen.
Die Frage der Unterbringung muss vorher geklärt sein.
- Sind Hunde im Hotel, in der Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz gestattet?
- Darf der Hund mit an den Strand?
- Wie sind die Einreisebestimmungen des Gastlandes?
- Wie gestaltet sich die Anreise?
- Hundesitter oder Hundehotel?
Wenn Sie Ihren Hund nicht mit in den Urlaub nehmen wollen, suchen sie einen vertrauenswürdigen Hundesitter oder erwägen sie die Unterbringung in einer guten Hundepension, was freilich mit Kosten verbunden ist.
- Bin ich bereit, mich auch dann noch um meinen Hund zu kümmern, wenn er alt geworden ist?
Auch Hunde werden älter und sind dann nicht mehr so fit, um alle Wege mitzugehen.Wenn der Kamerad seine Knochen spürt und nicht mehr laufen mag, oder im Alter krank wird und Pflege braucht, öfters ein Tierarztbesuch nötig wird und der liebgewonnene Begleiter senil und wunderlich wird -
- Bin ich dann bereit, mich so intensiv zu kümmern, wie es der Senior fordert?
Alte Hunde bereichern das Leben enorm und sind tolle Begleiter, aber sie verlangen Rücksichtnahme und Fürsorge. Wir sind es ihnen schuldig, da sie uns soviel Freude schenken.
- Und schließlich:
Bin ich bereit, meinen Hund auf seinem letzten Weg zu begleiten, wenn es ihm zu schlecht geht, um in Würde weiter zu leben?
- Hat jemand eine Allergie?
Auch wenn das Fell eines Bolonkas in der Regel keine Allergien auslöst, ist dies nicht ausgeschlossen und es gibt auch Allergien auf Speichel oder der Hund bringt was im Fell mit in die Wohnung worauf man allergisch reagiert.
Nichts ist schlimmer für alle Beteiligten, wenn man sich nach ein paar Wochen von seinem Hund wieder trennen muss, weil ein Familienmitglied allergisch reagiert.
- Bin ich bereit meinen Tagesablauf auf den Hund einzustellen?
Der Hund muss regelmäßig nach draußen, er braucht Beschäftigung und Zuwendung, muss gefüttert und gepflegt werden, all dass kostet Zeit, und zwar über den ganzen Tag verteilt. Ein Hund verändert Ihren Tagesablauf, das ist sicher.
Wenn Sie keine Veränderung wollen, dann schaffen Sie sich keinen Hund an.
- Bin ich bereit, meinen Hund artgerecht zu beschäftigen?
Zweimal am Tag für für zehn Minuten vor die Tür, reicht nicht. Ein Hund braucht neben genügend Bewegung auch Beschäftigung, die ihn gemäß seiner Veranlagung fordert. Das kann durch spezielle Ausbildung im Hundeverein geschehen, aber auch mit etwas Fantasie zuhause und beim Spaziergang. Wichtig ist nur, dass sich Hund und Mensch gemeinsam beschäftigen.
- Bin ich bereit, Abstriche in der Sauberkeit meiner Wohnung zu akzeptieren?
Auch wenn ein Bolonka keinen Fellwechsel hat, verliert er trotzdem Haare. Trotz größter Sorgfalt muss man sich mit Hundehaaren in der Wohnung und auf der Kleidung arrangieren. Aber nicht nur damit. Das Hündchen wird mit nassem und manchmal dreckigem Fell nach Hause kommen, das hinterläßt, trotz Abfrottieren, Spuren.
- Ertragen Sie den Gedanken an ein nasses, dabei sehr nach Hund duftendes Fellknäuel auf ihrem hellen Wohnzimmerteppich oder auf dem neuen Parkett?
Natürlich kann man auch als Hundehalter einen gewissen Sauberkeitsstandart in seiner Wohnung bewahren, keine Sorge, aber wer sich pingelig schon über jeden Fussel auf dem Boden aufregt, der ist mit Hund möglicherweise hoffnungslos überfordert.